14 Radpiratinnen und Radpiraten waren auf dem Langstrecken-Rennen Hamburg-Berlin beteiligt. Sie waren auf unterschiedliche Teams verteilt bzw. bildeten eigene Teams, davon am zahlreichsten die beiden FC SP Cappuccino Teams I und II.
Erfreulich: alle Radpiratinnen und Radpiraten kamen gut über die Strecke und erfreuten sich jeweils guter Ergebnisse auf ihrem Niveau. Eine Spitzenzeit von 8:22 h fuhr Heiko Krüger als Mitglied des Teams Heinemann II, das nur noch von wenigen Teams übertroffen wurde.
Das Zeitfahren Hamburg-Berlin ist eine Traditionsveranstaltung des Audax Clubs Schleswig Holstein. Dieser kleine, aber sehr aktive Club organisiert ausschließlich Langstreckenveranstaltungen, also i. W. Brevets. Von diesen kommen im Jahr mindestens 6 zusammen, darunter als Highlight Hamburg-Berlin-Köln über mehr als 1.500 km. Der Club sollte übrigens nicht verwechselt werden mit den Audax Randonneuren (ARA), die die Qualifizierungen für das alle 4 Jahre stattfindende Langstreckenrennen Paris-Brest-Paris organisieren, im Gegensatz zum Audax Club aber nicht im Bund Deutscher Radfahrer vertreten sind.
Das Zeitfahren Hamburg-Berlin hatte der Club ursprünglich ins Leben gerufen, um die aus Sicht der nördlichen Bundesländer letzte RTF im Jahr (RTF in Berlin-Spandau) mit dem Rad zu erreichen. Die Fahrt mit dem Rad dorthin sollte aber sportlich von statten gehen, als Zeitfahren eben. Die Regeln dieses Rennens entsprechen denen eines Brevets (keine Ausschilderung, keine Verpflegungen, kein Support z. B. durch Begleitfahrzeuge, Beachtung der Straßenverkehrsordnung usw.), zusätzlich kommen für Hamburg-Berlin einige besondere Regeln hinzu:
- Die Teilnahme ist möglich als Einzelfahrer/in oder als Team mit maximal 5 Fahrer/innen.
- Innerhalb des Rennens findet ein eigenes Rennen der Velomobilisten statt (Velomobile sind vollverkleidete Liegeräder, die mit entsprechend höheren Geschwindigkeiten im Bereich von 50 km/h auf den Straßen rollen).
- Windschatten innerhalb des Rennens ist erlaubt, nicht aber Inanspruchnahme des Windschattens externer Fahrer/innen.
- Die Strecke kann frei gewählt werden, es gibt aber folgende Fixpunkte:
Start in Vierlande (jedes Team bzw. Einzelfahrer zu einer vorgegebenen Zeit).
In Geesthacht muss die Elbe nach Süden überquert werden.
Vor Dömitz muss die Elbe wieder von Süden nach Norden überquert werden. In Dömitz gibt es einen Kontrollpunkt mit Verpflegung (die einzige, die während des Rennens angeboten wird).
KFZ-Straßen wie die B5 vor und z. T. in Berlin dürfen nicht benutzt werden (wäre eh eine Übertretung der Straßenverkehrsordnung).
Ziel in Gatow bei Berlin-Spandau.
Die letzte Regel führt selbstredend dazu, dass auch die Optimierung der Strecke Teil des Rennens ist. So teilt sich das Feld dann auch in Fahrer/innen, die (auf der Strecke zu hauf vorhandene) kleine Straßen bevorzugen und so eine etwas längere Strecke und Zeit in Anspruch nehmen und Fahrer/innen, die einen größeren Teil auf der B5 fahren (dort, wo sie keine KFZ-Straße ist), um so Strecke und Zeit zu sparen.
Unsere Teams gehörten eher der ersten Kategorie an und genossen bei herrlichem Herbstwetter in kurz-kurz-Outfit die Aussicht auf herrliche Landschaften, Vogel-Formationen am Himmel auf dem Weg in den Süden, malerische kleine Orte u. v. m.
Allerdings wehte die ganze Zeit über ein kräftiger Wind aus Ost … 280 km Gegenwind.
Allen Beteiligten Radpiratinnen und Radpiraten einen herzlichen Glückwunsch zu dieser Leistung!
PS: Für alle, die sich jetzt »angefixt« fühlen, 2019 selbst teilzunehmen:
Der Andrang auf die 300 Startplätze ist riesig. Die 3 Monate vor Rennstart freigeschaltete Online-Anmeldung muss frühzeitig, d. h. um 0:00 h genutzt werden!