Volle Breitseite – Brevet mit Sonne, Wind und guter Laune

Samstagmorgen, am Millerntor.
Samstagmorgen, am Millerntor.

Das schöne Wetter und die tolle Strecke lockten: Knapp 120 Held*innen wagten sich am Samstag, den 12.4.2025 an unsere zwei Brevets „Volle Breitseite“.

Mehr als 60 Teilnehmende gaben es sich mit 230 Kilometer so richtig, auch der Großteil der Frauen (14). Das „Mini-Brevet“ über 150 Kilometer war mit mehr als 50 Teilnehmenden fast gleich gut gebucht (davon 6 Frauen). Der jüngste Teilnehmer war 17 Jahre alt, der mit Abstand älteste 84 Jahre, die meisten zwischen Anfang 30 und Mitte 50. Im Schnitt legten die Teilnehmenden zwischen 27 und 33 Kilometer pro Stunde zurück, nicht gezählt die Pausen.

Am Start wurden viele Dutzend belegte Brötchen verputzt, am Ziel ein halber Zentner Chili sin Carne. Rund ein Dutzend Helfer*innen unterstützte bei der Organisation: Einkaufen, Brötchen belegen, Teilnehmende registrieren, Essen und Getränke ausgeben und Tische und Bänke auf- und abbauen. Zwei Spendendosen brachten 154,22 Euro für die neuen Bahn-Jugendräder.

Breitensportkilometer sammeln

Breitensportler*innen mit Lizenz konnten ihre Kilometer per German-Cycling-App (ehemals BDR) gutschreiben lassen. Hier gilt es, die Platzierung zu halten oder zu verbessern: Im vergangenen Jahr erradelte unser Verein deutschlandweit den zweiten Platz mit 79.120 Wertungskilometern, wobei Vereinsmitglied Coco Dreyer mit 7.694 Wertungskilometern Bronze-Königin wurde.

Gemütliches Speeddating über 230 km.

Sind 150 Kilometer eine Mini-Strecke?

Das Feedback der Ankommenden ist positiv. „Eine liebevoll gescoutete Strecke“, sagt Reemt, 53. Er ist die 150 Kilometer zusammen mit Andy, 53, geballert – Termine, Termine. Beide erreichen die Futterstation im Ligaraum des Vereins bereits nach fünf Stunden. Eine Dreiviertelstunde später kommt Sascha, 54. „Ich schmeiß mein Rad weg!“ stöhnt der, und streckt erst mal seine Beine in der Mittagssonne aus. Auch ein anderer Finisher ächzt später: „Die 150 Kilometer ‚Mini‘ zu nennen, ist schon ganz schön mutig.“ Das findet die erste Frau, die um kurz nach zwei einrauscht, nicht: Olena, 41, ukrainische Mountainbikerin, erscheint frisch wie der junge Morgentau. Auch die bald folgenden Frauen wirken nicht matt: „Die Strecke war einfach wunderschön!“, strahlen sie.

Brevet heißt: Ruhe und Weite genießen.
Olena, 41, ist nach 150 km nicht müde.
Noch ist die Hafencity leer.
Sascha, 54, entspannt sich nach 150 km.

Das Warten auf die Massen

Da nur nach und nach einzelne „150er“ eintrudeln, sieht die Helfenden-Crew zweifelnd den Riesenpott Chili sin Carne, den Berg Brötchen und die riesige Kaffeekanne an. Warten auf Hungrige. Die Fußballfans aus der Vereinskneipe nebenan – es läuft FC St. Pauli gegen Holstein Kiel – nutzen die Leere, um sich Sitzbänke auszuleihen oder durch den Ligaraum zur Toilette zu gehen. Die Crew verfolgt das Spiel gegen Kiel als Hörspiel, einige fiebern mit.

Durchziehen oder Kaffeepausen?

Doch dann. Um kurz nach 16 Uhr kommen die ersten Helden der 230 Kilometer. Joseph, 40, Torben, 25, und Matthias, 51 sind mit einem 32er-Schnitt durch die Lande geflitzt. Getoppt werden sie später statistisch von einer siebenköpfigen Kuchenpausen-Gruppe, die in Geesthacht im Café versackt war. Bernie, 49, und Ulf, 48, zeigen ihren Tacho: 33er-Schnitt. Auch Diane, 51, angereist aus Bielefeld, und Ironwoman Elena, 40, aus Bremen, beeindrucken mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 31 Stundenkilometern. „Wir waren eine gute Gruppe, und die Strecke war toll.“ Schnelligkeit muss aber nicht sein beim Brevet: Spaß haben, die Strecke genießen und heile ankommen. Darauf kommt es an.

Trotz Speichenbruch gut angekommen.
Role-Model Gerald, 84, nach 230 km im Ziel.

Gemeinsam ist es am schönsten

Und plötzlich, so um fünf, wird es voll. Endlich steigt die Nachfrage nach Chili und Getränken, die Spendendose für die Jugendräder füllt sich. Im Pulk der freudigen Finisher auch Julia, 26. „Wir sind fast von Anfang an in einer guten Gruppe von 17, 18 Leuten gefahren, davon 5 Frauen, und immer zusammengeblieben.“ Sie seien „etwas gemütlicher“ unterwegs gewesen. Zusammen – vereinsübergreifend – die ganze Strecke zu fahren habe im Vordergrund gestanden. Trotzdem spricht sie wahrscheinlich allen aus der Seele: „Ich werde gleich erstmal schön nappen.“

Ich mach’ die Haare schön …
Nach 230 km glücklich angekommen.
Elena, 41, und Diane, 51, waren schnell.
Tobias, 43, und Lars, 55, aus Buxtehude.
Ein Teil der elfköpfigen Helfer-Crew.

Die Fotos kommen von Daniel Rasch, Coco Dreyer, Bernd Schaudien, Markus Blesgen, Astrid Böhmer, Christian Haubrich. Danke!

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